Der Alanen-Segeltörn 2002

13.-20.April 2002

Revier: Kornaten (Kroatien/Nord-Dalmatien)
Ausgangspunkt: Marina Zlatna Luka, Sukosan

Törn: Sukosan - Mir - Kaprije - Skradin - Jezera - Sali - Sukosan

Zur Zusammenfassung der Revier- und Charterinformationen

Die Crews:

S.Y. Lunga (Bavaria 34) S.Y. Samba (Bavaria 40) S.Y. Flamenco (Bavaria 40)
Eberhard E. Ralf G. Tilo K.
Jan B. Peter Gä. Wolf-Rüdiger S.
Peter R. Jörg "Günther" R. Stefan H.
Manfred S. Peter Ge.
Eike B. Sascha S.

Heuer war die Truppe kleiner als in den letzten Jahren, und so bestand unsere Flottille diesmal nur aus drei Yachten. Die Anreise war auch relativ einfach: die Crew der Lunga reiste per Flieger an, die anderen fuhren mit dem Auto. Da letztere aus der Region Aachen, aus Heilbronn und aus München kamen, boten sich passende  Fahrgemeinschaften an. Das wäre aber zu einfach gewesen. Deshalb fuhr Peter Ge. von Aachen erst einmal alleine nach Heilbronn zu Stefan und Sascha, damit sie dann zu dritt nach München weiterfahren konnten, um bei mir zu übernachten und dann mit Günni und mir weiterzufahren. Allerdings - da waren sie nun zu dritt und hatten kein passendes Auto für die Weiterfahrt nach München. Also wurde Saschas Lebensgefährtin Rita mit ihrem Galaxy als Taxi angeheuert, was natürlich für den Einkauf der Vorräte ungemein praktisch war. In München trafen wir uns dann am Freitagabend, um Gepäck, Vorräte und Mitfahrer auf Günnis und mein Auto zu verteilen. Und auch Peter Re. kam mit seinen Getränkevorräten vorbei. Als Rita die Heckklappe des Galaxy öffnete. bekamen wir erst mal einen Schreck: das alles sollte in unsere Autos passen? Es paßte. Bei einem gemeinsamen Abendessen beim Thalkirchner stimmten wir uns dann auf den Törn ein, während die anderen aus Aachen mit Ralfs Van bereits auf der Autobahn waren. Auf meine Frage übrigens, ob sie denn die Rückfahrt ab München genauso organisiert hätten, schauten sich alle verdutzt an und Rita sagte, es sei nur von der Hinfahrt die Rede gewesen... Sie ließ sich dann natürlich doch noch für die Abholung in einer Woche gewinnen.

Daheim gab es noch ein Gute-Nacht-Bier und dann wurden die Betten und Matratzen aufgesucht, denn es sollte am nächsten Morgen ja früh losgehen.


 

Der erste Tag (Anreise)

Um 5:00 Uhr morgens gab es ein schnelles Frühstück, und um 5:28 ging es los. Da waren die anderen bereits in Österreich. Wir hatten für die Hinfahrt die Route über Triest, Rijeka und dann entlang der Küstenstraße gewählt. Das ist zwar nicht die schnellste, aber die schönste Strecke und natürlich Pflicht zur Einstimmung auf einen Segeltörn. Zunächst sahen wir hinter dem Chiemsee die Sonne aufgehen, und die versprach uns eine schöne Urlaubswoche. In den Bergen kamen uns dann aber doch Zweifel, nachdem der Dauerregen in Schnee übergegangen war. Als wir dann am Mittelmeer waren, schien aber wieder die Sonne und es war angenehm warm. Durch Italien und Slowenien waren wir schnell hindurch und damit war auch das Abenteuer "Hoffentlich fallen wir mit unseren Vorräten beim Zoll nicht auf" vorüber. Die Straße entlang der Velebitküste war an diesem Samstagmorgen fast leer, und so kamen wir auch relativ flott voran, bis wir plötzlich diesen Polizei-Fiesta vor uns hatten, der gemütlich durch die Gegend tuckelte. Leider gab es auf diesem Teil der Strecke auch ein Tempolimit. Was tun? Wäre es den Jungs egal, wenn wir sie überholen und davonbrausen? Oder würden sie per Funk ihre Kollegen rufen, die vor jedem Dorf mit ihren Streifenwagen an der Strecke standen? Warum hielten die denn nirgends an? Wir entschieden uns, brave Urlauber zu bleiben, was uns vermutlich eine Viertelstunde Fahrzeit kostete. Und ich hatte für den Rest des Tages eine Polizeiwagen-Phobie.

Kurz vor Zadar meinte dann mein Kopilot, eine prima Umgehung von Zadar auf der Karte zu entdecken. "Nur 1 Dorf" klang gut. Die Straße wurde aber schnell schmaler und schmaler und kurz darauf ging sie in einen Feldweg über. Bis dahin (etwa einen Kilometer von der Hauptstraße entfernt) waren wir durch einen Vorort von Zadar gefahren, beziehungsweise, was davon übrig geblieben war. Sämtliche Häuser waren zusammengeschossen, Ruinen, und nur ganz vereinzelt war eines noch oder wieder bewohnt. Es war eine schockierende Szenerie, und wir machten eine kurze Pause, da wir diesen Wahnsinn nicht begreifen konnten und mochten. Hier herrschte von 1991 bis 1995 Krieg, hier, von München gerade einmal so weit entfernt wie Hannover! Und warum lag hier, sieben Jahre nach dem Ende des Krieges, immer noch alles in Trümmern, warum war alles verlassen? War dies einmal ein Viertel, in dem die geflohenen (vertriebenen?) Serben gewohnt hatten? Wir haben es nicht herausgefunden.

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Vorort von Zadar

Wir wendeten und nur kurz darauf waren wir dann in Sukosan. Natürlich gab es erst einmal ein großes Hallo und dann gleich die erste Überraschung: wir bekamen vom Vercharterer (Bestsail) statt der erwarteten 34er und 37er zwei niegelnagelneue Bavaria 40, gerade frisch ausgeliefert. Das bedeutete zwar Platz im Überfluß, war aber mit den üblichen Problemchen verbunden: es fehlte noch einiges an Ausrüstung, und ob alles auch ordnungsgemäß funktionieren würde, war auch fraglich. So schleppten dann die Mitarbeiter der Charterbasis Teil um Teil an, angefangen vom Schrubber über Werkzeug bis zur Radioantenne. Ich hatte meinen eigenen Revierführer mitgebracht (den "Beständig", sehr empfehlenswert), sonst hätten wir den Bestsail-Mann wohl vollends zur Verzweiflung gebracht. Nach und nach, unterwegs, entdeckten wir dann unter anderem, dass einige Schlauchverbindungen undicht montiert waren (Toilette, Motorkühlwasser), die Instrumente nicht kalibriert waren, eine nicht zur Nuss passende Ankerkette montiert war, ein Batterieladegerät nicht funktionierte, und ein paar andere Kleinigkeiten. Nichts, was uns den Spaß hätte verderben können, lediglich die chaotische Übergabe der Boote durch den Bestsail-Mitarbeiter war nervend. Anfangs war seine ständige Verwechslung von Samba und Flamenco ja noch lustig, aber dann wuchs die Verärgerung doch proportional zum Hunger.

Stunden später konnten wir dann doch noch zum Essen aufbrechen. Die Samba aß an Bord, die Lunga im Hafenrestaurant, und wir fuhren nach Zadar. Wolf-Rüdiger hatte uns erzählt, er sei vor vielen Jahren schon einmal dort gewesen, es sei sehr schön dort und in der Altstadt neben dem Hafen sei ein Restaurant neben dem anderen. Die ganze Ansammlung von Industrie auf dem Weg zur Innenstadt habe es früher aber nicht gegeben. Und der Weg zum Hafen kam ihm auch sehr lang vor. Naja, die Altstadt von Zadar ist ganz nett, wir fanden ein paar Bars und Eiscafés vor, Architektur aus vielen Epochen, blankgelaufene Steinplatten in den Gassen, eine Hochzeitsgesellschaft vor der Kirche, jede Menge Schuhgeschäfte, nur leider kein Restaurant und erst recht nicht eines neben dem anderen. Irgendwann entdeckten wir in einer Seitenstraße auf der anderen Seite des Hafens dann doch noch eine Pizzeria, die sich als unerwartet gut herausstellte. Vielleicht ist das Vergnügungsviertel von Zadar ja auch ganz woanders, wir fanden jedenfalls nicht heraus, wo die Heerscharen der einheimischen Jugendlichen herkamen oder hingingen, die uns auf der Hafenbrücke begegneten. Wir fanden auch nicht heraus, warum in der Altergruppe bis 30 fast nur  Frauen unterwegs waren. Tags drauf stellte sich dann heraus, dass das "eine Restaurant neben dem anderen" wohl doch in Sukosan gewesen war.

Gerade rechtzeitig vor dem Hagelschauer waren wir zurück und beobachteten, wie Eike seelenruhig in Regen und Hagel auf dem Steg umherspazierte. Nach dem Schauer verholten wir uns noch kurz auf ein Bierchen an Bord der Lunga und dann verzogen wir uns, wie die anderen auch, schnell in die Koje. Wir waren schließlich hundemüde. Und, immerhin, alle Luken waren tatsächlich dicht.


 

Zweiter Tag

Wir hatten uns vorgenommen, die Kornaten in Richtung Süden zu ersegeln. Ziel für die Mitte des Törns waren die Krka-Wasserfälle. Als erstes Tagesziel wurde die Bucht von Mir gewählt, auf der Insel Dugi Otok. Im "Beständig" heißt es: "Der Salzsee, die Steilklippen und das Restaurant locken im Sommer zahllose Urlauber an". Eberhard sprach eigentlich nur von dem Salzsee und den Klippen, die man gesehen haben müßte. Später wurde uns allerdings klar, dass für die Lunga das Restaurant das Hauptziel war, denn die Flugreisenden hatten keine Vorräte (außer dem Löwenbräu und dem verschlossenen Karton, den wir für sie mitgenommen hatten) mitgebracht. Deshalb war es für sie überlebenswichtig, jeden Abend ein Restaurant vorzufinden. Außerdem war es für sie nur ein kurzer Schlag von wenigen Seemeilen, denn sie konnten durch die Passage zwischen den Inseln Ugljan und Pasman hindurchsegeln, gleich gegenüber von Sukosan. Wir mit unseren Bavaria 40 leider nicht, denn die Masthöhe von gut 17m (ohne UKW-Antenne) war etwas zu hoch für die Brücke (16,5m). Den Vorschlag "segeln wir mit Lage dadurch" brachte niemand, da wir kaum Wind hatten. Wir hatten also Pasman südlich zu umrunden.

Zunächst aber frühstückten wir erst einmal und stellten dabei fest, dass in diesem Revier die Tüten-Navigation nicht funktionieren würde. (Wer's nicht kennt: wenn man nicht weiß, wo man ist, fährt man in den nächsten Hafen, kauft am nächsten Morgen Brötchen und liest auf der Tüte den Namen des Bäckers mitsamt dem Ort.) Hier gab es aber keine Brötchen, sondern nur pappiges Weißbrot und das in neutralen Plastiktüten. Dann besorgten wir uns vom Vercharterer die noch fehlenden Ausrüstungsteile und machten uns seeklar. Zuerst fuhren wir noch einige Hafenmanöver, um das Verhalten des Schiffes kennenzulernen und damit notfalls jeder der Crew das Schiff wieder an den Steg bringen konnte, bunkerten Diesel und dann ging es raus. Die Samba war inzwischen fort, und bei  WNW 1 lief uns auch die Lunga langsam davon, wir bewegten uns dagegen kaum von der Stelle. Dafür knallte aber die Sonne und wir konnten die Überraschung des Tages um so besser genießen. Logbuch-Eintrag 13:40 MESZ: Peter gibt Geburtstagszigarren aus. Das hatte niemand von uns gewußt (es hatte auch niemand vorher nachgeschaut), und so war die Überraschung perfekt.

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Peter gibt eine Runde Geburtstagszigarren aus

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Nachdem Rasmus den Windbeutel einfach nicht öffnen wollte, starteten wir um 15:15 Uhr den Motor. Mit Hilfe des GPS kalibrierten wir nebenbei den Fahrtmesser (Bavaria liefert die unkalibriert aus, so daß sie 40% zu wenig anzeigen). Kurz vor 18:00 Uhr passierten wir die Durchfahrt Mala Proversa zwischen den Inseln Dugi Otok und Katina, die recht interessant ist, weil das Fahrwasser nur 15m breit und 4m tief ist und laut "Beständig" bis zu 4kn Strömung aufweisen kann. Genau in der Mitte liegt das Restaurant Aquarius, das recht gut sein soll, aber dessen Liegeplatz nur 1m Wassertiefe hat. Yachties müssen in der Bucht gegenüber ankern oder an die Bojen gehen. Nach der Durchfahrt kam ein leiser Luftzug auf (der ebenfalls nicht kalibrierte Windmesser zeigte 5kn Wind an) und wir zogen die Tücher wieder raus und segelten bis nach Mir, wo die anderen natürlich schon längst lagen. Die Bojen dort waren noch nicht ausgelegt, dafür kamen aber wohl auch noch keine Ausflugsboote, und so machten wir um 19:40 Uhr wie die anderen an deren beiden Anlegern fest. Heutiges Etmal: 24sm.

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In der Bucht von Mir.

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Blick vom Restaurant auf unsere drei Yachten.


Die anderen hatten schon eine kleine Inselbegehung gemacht, fanden aber den Salzsee nicht so überragend sehenswert, wie angekündigt. Es reiche, auf die Klippen hochzusteigen. (Der See ist übrigens nicht, wie man oft liest, der "Silbersee" aus dem bekannten Karl-May-Film. Der wurde 1962 vielmehr am Kaloderovac im Nationalpark Plitvice gedreht.) Wir stürzten uns erstmal auf das Abendessen und vertagten die Besichtigung auf morgen. Wir saßen noch im Salon beim Wein, als plötzlich Peter Gä. reinplatzte: "Seid mal alle ruhig!!!" - "???" Was will er nur von uns? Auf der Samba war man panisch, denn es knisterte von unten, und so horchen auch wir: tatsächlich, ein leises Knistern. Peter war beruhigt, dass nicht nur die Samba auseinanderfällt. Nun spekulierten wir alle, was das wohl für ein Knistern sein könne: der GFK bricht, thermische Spannungen, Schnecken, Krebse, Octopusse, Kraken, Killer-Seegurken, die sich von unten durch den Rumpf nagten, oder doch elektrostatische Entladungen? Da ich mich erinnerte, von diesem Phänomen in diesem Revier schon einmal gehört zu haben, beruhigten sich alle und dann setzten wir uns gemeinsam an Deck der Flamenco, um den Mond und den Sternenhimmel über der Bucht zu genießen. Und natürlich den Rotwein. Als um halb zwölf dann endlich der letzte Gast das Restaurant verlassen hatte, verstummte auch das lästige Stromaggregat und es wurde wirklich romantisch.

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Dritter Tag

Heutiges Reiseziel war Kaprije, was nach der Windvorhersage von wetter-online.de mit SW 3 einen schönen Segeltag versprach. Nach dem Frühstück machten wir von der Flamenco noch unsere Wanderung auf die "Weißen Klippen", die tatsächlich beeindruckend sind. Über 160 Meter geht es hier senkrecht abwärts.

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Nachdem die Windgötter am späten Vormittag immer noch schliefen, dafür aber inzwischen die Sonne schien und wir es schließlich nicht eilig hatten, legten wir erst einmal eine Manöver- und Badepause ein. Wolf-Rüdiger fand heraus, warum man beim MOB-Manöver (unter Maschine) nicht rückwärts zum Fender fährt: der Schraubenschwall beim Abbremsen ließ den Fender weit von der Badeplattform zurückweichen, was allerseits für Heiterkeit sorgte. Schließlich brachte jeder das Schiff punktgenau vor und neben dem Fender zum Stehen und es wurde Zeit für das nächste Manöver: Lustpaddeln und -planschen.

Der Skipper, dem es in der Sonne inzwischen zu warm an Bord wurde, erfrischte sich mit einem Kopfsprung ins kühle Naß. Das war ihm aber (Mitte April) doch noch etwas zu kühl, so dass er bald wieder an Bord war. Auch die anderen hielten es nicht lange im Wasser aus.

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"Mach doch mal ein Foto!"

Um 13:15 entschieden wir uns, dass nun genug Wind sei und segelten los, den anderen hinterher. Bei einer Windstärke war das aber nicht besonders aufregend, und von der blieb abends auch nichts mehr übrig, so dass wir die letzten eineinhalb Stunden nach Kaprije unter Maschine liefen. Nach 32sm legten wir uns außen ins Päckchen zu den anderen beiden. Die hatten von unserer Badepause keine Notiz genommen und jemand von der Samba hatte ganz besonderen Spaß daran, vor uns angekommen zu sein und rühmte seine Segelleistung.

Immerhin haben wir nicht viel versäumt, denn Kaprije hatte (zumindest vor der Saison) nicht viel zu bieten. Das auffälligste hier waren die lauthals bettelnden Katzen auf der Hafenmole, die sich auch nicht scheuten, an Bord zu springen und dort nach etwas Freßbarem zu suchen. Dafür waren Plätze an der Mole frei und es kostete nichts.

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Vierter Tag

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Kaprije

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Auch die Samba wachte langsam auf

Der Morgen war bereits warm und sonnig und es war schade, dass unser Boot keinen Cockpittisch hatte und wir im Salon frühstücken mußten. Die letzten Brotkrumen gingen an die Fische, die in Riesenschwärmen um das Boot kreisten, wie kurz darauf auch die Möven. Selten habe übrigens ich ein derart klares Wasser gesehen wie in diesem Revier.

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In Kaprije war Ablegen unter Segeln möglich.

Kurz darauf legten wir ab, denn wir wollten frühzeitig in Skradin sein und uns dort die berühmten Wasserfälle anschauen, die fast jedem aus verschiedenen Karl-May-Filmen bekannt sein dürften. Bei WSW 1 war das allerdings nicht ganz einfach und Ebs war mit der Bavaria 34 mal wieder schneller. Bei Erreichen der Krka rollten wir die Segel ein, da wir nicht genau wußten, ob das Segeln hier erlaubt ist. In der Seekarte steht "special regulations", aber die Detailkarte mit den Erklärungen dazu gab es nicht. Möglicherweise reduzieren sich diese regulations auf Herrn Beständigs Aussage "Im Kanal müssen sich alle Fahrzeuge steuerbords halten. Die erlaubte Höchstgeschwindigkeit beträgt 5kn." Ralf interessierte das nicht weiter, er lief unter Segeln hinter uns drein.

Nach Sibenik setzten wir dann wieder Segel, um den Flußlauf gegen den hier stärker wehenden Wind hinaufzusegeln. Stefan am Ruder hatte eine Menge Spaß, da kam der alte Binnensegler zum Vorschein. Erst nach der Brücke strichen wir die Segel und warfen den Motor an. Die Samba hatte uns derweil unter Motor überholt, als wir einen Kreuzschlag machten (und jemand gab später wieder kräftig an).

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Die Fahrt durch die Flußwindungen und quer über den See war hier nun viel schöner und wir erwarteten hinter jeder Biegung ein Indianerkanu. Das kam aber nicht, Rauchzeichen waren auch keine zu sehen, und so gelangten wir unbehelligt nach Skradin, wo wir kurz vor 15:00 Uhr in der ACI-Marina festmachten.

 

Das letzte Wassertaxi sollte um 15:00 gehen, und da hätten wir uns beeilen müssen, aber man einigte sich darauf, zu Fuß zu den Wasserfällen zu wandern. Ralfs Crew war plötzlich weg, gerade als die Lunga eintraf. Die wollte aber erst morgen früh mit dem Wassertaxi los, und so zogen wir mit Ralf hinter den anderen her. Die Wanderung an der Krka entlang (ca. 5km) ist recht nett, dafür waren aber die Eintrittspreise für die Wasserfälle eine unangenehme Überraschung: knapp 20€.

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Wanderung zu den Krka-Wasserfällen. Von links nach rechts: Stefan, Peter, Peter, Wolf-Rüdiger, Ralf, Manfred, Sascha, Eike, Günni

Die Wasserfälle selber sind ziemlich ausgedehnt, in 8 Stufen geht es 49m hinunter, teilweise mitten durch Busch und Wald. Mitten durch dieses Gebiet ist ein Rundweg angelegt, zum großen Teil aus Holzstegen bestehend, so dass man das tosende Wasser wirklich unmittelbar vor sich präsentiert bekommt. Immer wieder habe ich geschaut, ob mir nicht die eine oder andere Szene aus den alten Filmen (oder gar Old Shatterhand persönlich) begegnet. Der Wolf-Rüdiger war uns unterwegs abhanden gekommen (er war im Museum untergetaucht), und als wir zum Eingang zurückkamen, war gar niemand mehr dort. Nachdem wir zurück zur Marina gelaufen waren, saßen die anderen bereits bei Bier und Wein an Bord - sie waren mit dem Wassertaxi zurückgefahren.

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(Über die Wasserfälle und die anderen Karl-May-Drehorte gibt es am Ende des Berichtes einen Link zu einem netten Tondokument.)

Eigentlich hatten Samba und Flamenco heute abend Putenbrust auf dem Speiseplan stehen. Leider müffelte das Fleisch schon ziemlich (die Samba hatte wegen des defekten Ladegerätes den Kühlschrank nicht durchlaufen lassen), so dass wir die Pute entsorgen mussten. Für das Hüftsteak reichte unseren Smuts die Zeit nicht mehr und so einigten wir uns auf einen Restaurantbesuch. Die Samba zog wieder alleine los, kam aber nur 40m weit, bis zum ersten Restaurant gleich am Hafen. Wir drehten eine Runde durch den Ort und entschieden uns dann für ein größeres Restaurant in der vom Hafen aus gesehen hintersten Gasse, das einen guten Eindruck machte. Leider hatte es an diesem Abend wegen einer Privatfeier geschlossen. Der Wirt bot uns zwar noch einen Grappa an, aber der Hunger zog uns weiter. Auf dem Weg zurück zum Hafen quer zwischen den Häusern hindurch sahen wir dann eine gelbe Leuchtreklame "Kaltenberger" und wir hatten unser Restaurant gefunden. Eine so gute Fischsuppe hatte ich schon lange nicht mehr, der Salat war reichlich und der "Mixed-Grill"-Teller war, naja, brauchbar, und Kaltenberger trinke ich auch gerne. Insgesamt hat mich das Restaurant (Typ gut-bürgerlich) ziemlich an den "Fischer am See" in Prien-Harras am heimischen Chiemsee erinnert, gewundert haben wir uns aber über die vergleichsweise hohen Preise für alle Fischgerichte. Die Samba war mit ihrer Restaurant-Wahl auch zufrieden, die Fischgerichte dort waren sehr gut.

Den Rest des Abends verbrachten wir wieder im Cockpit der Flamenco, bei Bier und Wein. Es hätte ein lauschiger Abend sein können, wenn es etwas wärmer gewesen wäre und wenn nicht der Halogenstrahler auf dem Dach des Hafenbüros direkt auf uns gestrahlt hätte. Leider weigerte sich der diensthabende Mitarbeiter, den Strahler auszuschalten. Er erzählte etwas von "früher Beamter gewesen", "Vorschrift", "er dürfe das nicht ausschalten". Um weiteren Störungen zu entgehen, verließ er daraufhin sein Häuschen und verzog sich. Ansonsten war die Marina übrigens recht ordentlich, wenn auch mit 181 Kuna (ca. 25 €) relativ teuer. Und vielleicht hätten wir besser diese berüchtigte Weinbar besuchen sollen...


 

Fünfter Tag

Der halbe Törn war nun schon vorüber und es ging wieder zurück in Richtung Ausgangspunkt. Heutiges Tagesziel war Jezera auf der Insel Murter. Die Lunga besichtigte an diesem Vormittag noch die Wasserfälle, so dass wir es mit dem Aufbruch nicht so eilig hatten. Um 11:50 legten wir ab und fuhren das erste Stück unter Maschine flußabwärts. Am Beginn des Sees setzten wir Segel, und da die anderen Boote noch nicht gleich kamen, segelten wir noch etwas auf dem See herum. Als die Samba und die Lunga dann angedampft kamen, segelten wir weiter flußabwärts. Stefan stand wieder am Ruder und hatte wieder seinen Spaß, außer, wenn die teilweise heftigen Böen das Boot unvermittelt anluven ließen. Von einer solchen Bö kann auch Manfred berichten, der mit der Samba einen Sonnenschuss direkt auf einen Fischer in seinem kleinen Boot hinlegte. Der Ärmste soll ziemlich entsetzt geguckt haben.

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Als wir den Kanal verließen, wurde der Wind stärker und wir waren uns nicht sicher, was die schwarze Wand, die über Land größer und größer wurde, noch vorhatte. Also refften wir beide Segel, vorsichtshalber etwas mehr als notwendig. Die Wolkenwand blieb aber über Land, und der Wind (WNW 6) nahm nicht weiter zu, ließ gegen Nachmittag mehr und mehr nach und fiel um 16:30 unter die für eine Fortbewegung unter Segeln notwendigen 5kn. Das hieß dann Weiterfahrt unter Maschine für die letzte halbe Stunde, bis wir nach 28sm in der ACI-Marina Jezera festmachten. Nun lebte auch das fünfte Crewmitglied wieder auf, das vorher nur auf der jeweiligen Leeseite über den Cockpitrand gehangen hatte. An diesem Nachmittag hatten wir jedenfalls Ruhe vor seinen Aufforderungen, ihn zu fotografieren.

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Abends gab es wieder ein hervorragendes Bordessen: Hüftsteak mit Champignon-Pfeffer-Sahne-Sherry-Sauce. Nur mein Cappuccino mißlang (der Milchschaum geht eben nur mit fettarmer Milch zu schlagen). Unseren Smuts, Günni und Sascha, sei an dieser Stelle noch einmal für eine Woche bester Beköstigung gedankt.

Nach dem Essen trafen wir uns auf der Samba zur abendlichen Cockpitrunde. Auch hier störte wieder ein Flutlichtstrahler und Eike zog mit der Kombizange los, um ihn auszuschalten. Zum Glück wurde er von der Crew der Lunga daran gehindert, die gerade von einem längeren Ausflug in den Nachbarort zurückkam und sich dann zur großen Cockpitrunde dazugesellte.

Spruch des Tages war heute "Hier auch Samba": Wolf-Rüdiger meldete sich unterwegs aus Versehen auf den Funkspruch "Samba, hier ist Lunga" mit "Hier Samba" (wohl noch die Nachwirkung vom Check-In-Chaos). Jedenfalls meldete sich direkt darauf Peter mit "Hier auch Samba" und ich konnte nicht anders als laut loszulachen, als ich Wolfs verdutztes Gesicht sah. Abends sorgte das immer noch für Heiterkeit, was eine Frau auf einem anderen Boot zum Anlaß nahm, um Ruhe zu schimpfen. Damit war die gemütliche Runde dann beendet, nur der kleine Kreis um Manfred vertiefte sich noch in schwerwiegenden Diskussionen.

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Sechster Tag

Heute wurde das Tagesziel erst morgens festgelegt: Veli Iz. Um 11:45 Uhr legten wir nach der Samba ab. Wegen des NW 3-4 war ein Kreuzkurs angesagt. Um der Samba ihren Vorsprung abzunehmen, wählten wir einen höheren Kurs durch den Sitski-Kanal, während die Samba nördlich der Inselkette Gangarol-Scitna-Sit kreuzte. Leider ließ sich dieser Kurs nicht ohne einen weiteren Kreuzschlag nach Westen halten, so dass wir uns entschieden, zwischen den Inseln Scitna und Sit hindurchzugehen und Sit ebenfalls nördlich zu umfahren. Hier sahen wir auch die Lunga wieder, obwohl die in ihrem letzten Funkspruch eine Position im Süden von Zut angegeben hatten. Es stellte sich heraus, dass ihre beiden GPS ausgefallen waren und sie ihre Position nur noch vermuteten. Bei den vielen Inseln kann man da auch leicht durcheinander kommen, wenn man nicht hin und wieder in die Karte schaut. Um 18:00 funkte Jan von der Lunga dann, dass sie es heute nicht mehr bis Veli Iz schaffen würden und schlug Bizikovica als Ausweichziel vor. Hier waren wir aber nun schon längst vorbei und wir einigten uns auf Sali. Das war für uns ärgerlich, denn ohne unsere Kursänderung wären wir schon auf dem direkten Weg dorthin gewesen. So mußten wir noch nördlich um Sit und Lavdara herum. Um 19:00 schlief dann wieder der Wind ein, so dass wir die letzten 2sm (von 36) unter Maschine zurücklegten.

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Wir machten am Ostkai direkt vor einer ziemlich heruntergekommenen Kneipe fest, der Marinero war sichtlich froh, etwas zu tun zu haben. Strom und (Regen-)Wasser gab es hier zwar, aber keine sanitären Einrichtungen, selbst in der Geisterbar nicht. Deren paar Gäste verschwanden ab und zu hinter einer Baracke. Wir trauten wir uns allerdings erst gar nicht in den Laden hinein und so gab es selbst auf der Lunga das Abendessen an Bord. Wir hatten Kartoffelsuppe mit geröstetem Knoblauchbrot, Feuergulasch, Pudding und Obstsalat (den konnte ich gut zum Löschen brauchen, aber die anderen fanden den Gulasch gut gewürzt). Heute waren alle ziemlich müde und so währte die Cockpitrunde nicht sehr lange.


 

Siebter Tag

Dies war unser letzter Segeltag, heute abend war der Check-Out geplant, wir mußten also nach Sukosan zurück. Hier gab es nun zwei Möglichkeiten: oben- oder untenherum um Pasman/Ugljan (nur die Lunga konnte den direkten Weg unter der Brücke hindurch nehmen). Da es morgens keinen Wind gab, mußten wir also in jedem Fall motoren. Wenn nun später noch Wind aufkommen würde, hätten wir auf der nördlichen Variante noch einen schönen Vorwind-Nachmittag, also entschieden wir uns hierfür.

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Die "Geisterbar" in Sali

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Sali

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Die Flamenco-Gang
(klicken zum Vergrößern)

Nach dem Frühstück fuhren wir los, bei (bis auf den fehlenden Wind) schönstem Wetter. Das lud geradezu zum Baden ein, also machten wir in der Bucht Vodenjak auf Iz erstmal eine Ankerpause. Das Wasser war aber doch noch zu kalt zum Baden, nur Peter traute sich, sprang aber auch schnell wieder an Bord.

Beim Aufholen des Ankers gab es eine unangenehme Überraschung: die Kette rutschte auf der Ankerwinsch durch, war etwas zu groß für die Nuss. Gut, dass wir es nicht eilig hatten und ohne Hektik den Anker Stück für Stück aufholen konnten. So viel zum Thema Ausrüstung neuer Charteryachten.

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Wir fuhren unter Maschine weiter, bis um die Nordspitze der Insel Ugljan. Hier stand dann ein schöner NW 3. Aber: die Crew weigerte sich, nun zu segeln. Vor allem Stefan wollte schnellstmöglich zurück, damit er in Ruhe seine Sachen im Hafen packen konnte. Wolf-Rüdiger half dann doch beim Segelsetzen, als er sah, dass es mir ernst war. Es war ein schönes Segeln platt vor dem Wind, alle legten sich in die Sonne und fanden es nun doch wunderbar. Der Wind war sehr stetig, so dass der Autopilot auch mit diesem Kurs zurechtkam.

Die Lunga verließ gerade die Tankstelle, als wir einliefen, so dass wir erstmals alle gleichzeitig ankamen. Der Wind sorgte dann noch einmal beim Anlegen am Steg für den einen oder anderen Adrenalinstoß, und nach insgesamt 178sm lagen wir wieder alle fest, bereit zum Check-Out.

Leider wurde aus der vereinbarten Übergabe um 17:00 nicht, der Charter-Mitarbeiter ließ uns wieder warten. Das war erstens unangenehm, da wir alle Hunger hatten und gemeinsam essen wollten, zweitens war eine vollständige Überprüfung der Boote wegen der inzwischen eingebrochenen Dunkelheit nicht mehr möglich und drittens war der Taucher ohnehin für Samstagmorgen bestellt. Nachdem wir mit dem Charter-Mitarbeiter noch klären konnten, dass Ebs die Rest-Abnahme für mich und Ralf am nächsten Morgen übernehmen würde, gingen wir ins Hafenrestaurant zum gemeinsamen Abschluss-Dinner. Das Essen hier war freilich nicht besonders gut, aber es war dennoch ein schöner Abschluss eines schönen Törns.

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Warten auf die Abnahme

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Nach dem Essen fuhren die Aachener gleich nach Hause, wir anderen verholten uns in den Salon der Flamenco, vernichteten die restlichen Getränkevorräte, ließen den Törn Revue passieren und machten gleich schon Pläne für den nächsten Törn. Da auch wir am nächsten Morgen sehr früh losfahren wollten, verschwanden wir dann relativ schnell in die Koje.


 

Achter Tag (Rückreise)

Der Taucher war tatsächlich pünktlich um 8 Uhr da, und auch der Charter-Mitarbeiter kam kurz darauf. Um 9 Uhr fuhren wir dann los. Für die Rückfahrt hatten wir die schnellere Route über Karlovac gewählt, die etwa eine 3/4-Stunde einspart. Hier, im kroatischen Hinterland, sahen wir viele zusammengeschossene Geisterdörfer, viele davon völlig verlassen. Das drückte auf die Stimmung, die sich erst in Slowenien wieder besserte: "Hier sieht es ja aus wie in Österreich". In Österreich, an der Autobahnraststätte Feistritz/Drau, wurden wir bei der Abrechnung betrogen: 16,30€ statt 9,95€ wie in der Karte ausgewiesen. Da wir aber schnell weiterfahren wollten, haben wir in den sauren Apfel gebissen. Hier werden wir jedenfalls nie wieder Rast machen.

Noch von Österreich aus rief Sascha bei Rita an, sie holte die Jungs ja wieder in München ab. Als wir aber gegen 19:30 in München waren, war sie aber immer noch nicht losgefahren. Also gab es erst mal Kaffee, Kuchen und ein letztes Bier bei mir, und wir waren uns einig, dass wir beim nächsten Törn wieder mit derselben Crew fahren. Als Rita dann endlich eintraf, wurden die restlichen Vorräte aufgeteilt und um halb elf fuhren sie dann weiter, heimwärts.

Es war einer der schönsten Törns bisher, da sind sich alle einig gewesen. Ein schönes Revier, gutes Wetter (beim nächsten Mal werden wir aber Anfang Mai fahren), viel Abwechslung, gute Stimmung, kein morgendlicher Streß, ein richtiger Urlaubstörn zur Erholung. Gerne werden wir wieder in der Adria segeln. An dieser Stelle auch noch noch einmal ein herzliches Dankeschön an Eberhard für die Organisation.

Für 2003 wurde Elba als Ziel gewählt und alle, die diesmal dabei waren, freuen sich bereits darauf.

Tilo Klesper

 


Die Revier- und Charterinformationen in Kurzform:

Revier: Kornaten (Kroatien)
Zeit: 13.-20. April 2002
Wetter: meist schön, max. 20°C (geschätzt), Wind vor allem nachmittags, Wasser 17-18°C. Ölzeug ist sinnvoll.
Vercharterer: Sarres&Schockemöhle. Seriöse Abwicklung, guter Preis.
Charterbasis: Bestsail, Sukosan.
Stützpunkt: Marina Zlatna Luka, Sukosan

Der Stützpunkt wurde erst vor einem Monat (3/02) eröffnet. Vieles musste daher noch improvisiert werden. Die Schiffe waren auch gerade erst ausgeliefert und überführt worden. Daher erklären sich auch die z.T. ungetestete und unvollständige Ausrüstung und die etwas chaotische Abwicklung seitens der Charter-Mitarbeiter. Wir wurden dennoch freundlich behandelt und es wurde versucht, unseren Wünschen nachzukommen. Wir werden jedenfalls gerne dort wieder chartern.

Die Marina Zlatna Luka, mit 1200 Liegeplätzen, ist ebenfalls noch im Ausbau begriffen. Die Einrichtungen sind brauchbar, es gibt genügend Parkmöglichkeiten auf dem bewachten Gelände. Das Kranen ist hier mit umgerechnet 500.- DM allerdings sehr teuer. Liegegebühren fielen für uns keine an, sind mir daher nicht bekannt. Das Hafenrestaurant ist nicht das beste, es gibt in Sukosan wohl bessere. Nachteil: man muss mit dem Auto hinfahren.

Zadar: Altstadt ganz nett, viele Epochen sichtbar, aber wenig Restaurants in der Altstadt und um den Hafen herum. Bistros, Bars und Eiscafés sind zahlreicher.

Mir: das Stromaggregat nervt ziemlich, ist aber nach dem Schließen des Restaurants (als wir dort waren, um 23:30 Uhr) aus. Die Bojen waren noch nicht ausgelegt. Sehenswert sind die Steilklippen.

Kaprije: nette Bucht zum Übernachten, sonst haben wir nichts erkundet.

Skradin: ACI-Marina, Gebühr für eine 40''-Yacht ca. 20€ plus 10€ für 5 Mann Crew. Sanitäre Einrichtung in Ordnung, aber klein. Im Ort mehrere brauchbare Restaurants. Eintritt für die Wasserfälle knapp 20€, mit Studentenausweis die Hälfte. Gruppenrabatt gab es nicht. Letztes Wassertaxi ab Skradin um 15:00 Uhr, zurück etwa 17:00 Uhr. Segeln auf der Krka möglich, vor allem auf dem Unterlauf, der weniger sehenswert ist. Dort teilweise heftige Fallböen.

Jezera: ACI-Marina, ähnlich Skradin.

Sali: ca. 15€ Liegegebühr, Strom und (Regen-)wasser, keine sanitären Einrichtungen. Die heruntergekommene Hafenkneipe haben wir Geisterbar genannt und vorsichtshalber nicht getestet.

 

Navigation: nach Sicht mit der Karte in der Hand. Karte: amtliche kroatische Seekarte.
Empfohlener Revierführer: 777 Häfen und Buchten, Karl-Heinz Beständig, 15. Auflage Nov. 2001, Eigenverlag.


Nachtrag: Über die Krka-Wasserfälle und die anderen Karl-May-Drehorte gibt es ein Gespräch von Radio Bremen mit Merian-Autor Michael Kraske: Zwischen Canyons und Felsmassiven (6'50, Real-Format)
9. Mai 2003 | Funkhaus Europa

 

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